Juni 28, 2019

WhatsApp verbietet künftig den Newsletter-Versand

Lesezeit ungefähr 3 min

WhatsApp ist der wohl beliebteste Messenger in Europa. Per kurzen Direktnachrichten, Bilder- und Videofunktionen sowie Sprach- und Videoanrufen kann jeder in stetigem Austausch mit seinen Kontakten stehen. Auch Unternehmen haben sich die Beliebtheit von WhatsApp zu Nutzen gemacht und sind ins WhatsApp Marketing eingestiegen.

Aus Sicht des Datenschutzes war dies schon immer eine komplizierte Grauzone, nun verbietet WhatsApp den Newsletter per Messenger allerdings komplett. Was genau sich verändert, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die Ausgangslage: WhatsApp als Marketing-Kanal

Whatsapp Newsletter Verbot

WhatsApp ist für viele Unternehmen zum Medium für den Newsletter-Versand geworden. Der Bereich E-Commerce nutzt WhatsApp Newsletter besonders häufig für Transaktionsmails im Zuge von Versand- oder Bestellbestätigungen sowie Sendungsverfolgungen mit Live Updates über den Paketstatus. WhatsApp Marketing ist eine moderne Fortsetzung des SMS-Marketings, da Messenger die SMS fast vollständig abgelöst haben und der schnellste Weg sind, jemanden zu erreichen.

WhatsApp Marketing unterscheidet sich wesentlich vom E-Mail Marketing. Ein Unterschied besteht zum Beispiel darin, dass die Empfängerliste aus Telefonnummern besteht, die der Empfänger selbstverständlich freiwillig übermitteln muss, um kontaktiert zu werden. Empfängersegmentierung, individuelle Gestaltung und Tracking ist anders als beim E-Mail Marketing nicht möglich. Die Umsetzung wird oft mit sogenannten Chatbots realisiert, die die Kommunikation mit den Empfängern übernehmen und Content versenden.

WhatsApp Marketing funktioniert unter anderem so gut, weil sich auch der Empfänger von dieser Art der Kommunikation ein schnelleres, verlässlicheres und insgesamt besseres Ergebnis erhofft. Zwar können Whatsapp-Newsletter den E-Mail Newsletter nicht ersetzen, sie werden aber von vielen Unternehmen als unterstützende Funktion genutzt. Trotz der vielen Vorteile haben WhatsApp-Newsletter auch einige Nachteile. Beides haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst:

Vorteile von WhatsApp-Newslettern

  • Push Notifications sorgen für hohe Öffnungsraten
  • Nachrichten werden schnell gelesen
  • Nachrichten können an viele Empfänger gleichzeitig gesendet werden
  • Unterstützt den E-Mail Newsletter
  • WhatsApp Newsletter erstellen ist einfach und geht schnell

Nachteile von WhatsApp-Newslettern

  • Marketing ist über WhatsApp nicht vorgesehen, technologische Einschränkungen
  • Nummer kann gesperrt werden
  • Gesperrte Nummern können nicht wiederverwendet werden
  • Account kann gesperrt werden, Empfängerliste fällt weg
  • Größe der Empfängerliste ist begrenzt
  • kein ausführliches Tracking und Reporting möglich
  • keine Optimierungsmöglichkeiten
  • schon immer eine rechtlich komplizierte Grauzone

Wieso verbietet WhatsApp künftig den kommerziellen Versand von Nachrichten?

Ab dem 7. Dezember 2019 ist der Versand von WhatsApp-Newslettern nun offiziell verboten. Die Messenger-Plattform möchte gegen den Massenversand von Nachrichten vorgehen und zum Ursprungsgedanken des privaten Messaging zurückkehren. Den eigenen Content über WhatsApp Newsletter zu teilen und mit den Kunden und Empfängern zu interagieren ist ab Ende des Jahres nicht mehr erlaubt. WhatsApp nimmt zu dieser Thematik eine klare Stellung ein, versteht aber auch den Nutzen des Messengers für viele Unternehmen. Der Messenger verweist deshalb an dieser Stelle auf die für Messenger Marketing kreierte App WhatsApp Business und die WhatsApp Business API, die Unternehmen bei der Verwaltung von Kundenkommunikation unterstützen.

Der Massenversand per WhatsApp befand sich bislang in einer rechtlichen Grauzone und wurde vielmehr geduldet als tatsächlich erlaubt. Mit dem ausdrücklichen Verbot, das am 7. Dezember 2019 in Kraft tritt, haben Unternehmen noch genügend Zeit, sich Alternativen für ihr Messenger Marketing zu suchen. Sollte nach diesem Datum ein Massenversand nachgewiesen werden, so bedeutet dies ein klarer Verstoß gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und ist somit strafbar. Rechtliche Konsequenzen können nicht ausgeschlossen werden.Info: Bei WhatsApp und WhatsApp Business handelt es sich um zwei verschiedene Apps. WhatsApp selbst verweist in der Ankündigung auf die für den Newsletter-Versand kreierte App WhatsApp Business.

Fazit: WhatsApp kehrt zum Ursprungsgedanken zurück

WhatsApp kehrt zu seinem Ursprungsgedanken zurück und bezieht eine klare Position als private Messaging-Plattform. All die Unternehmen, die einen großen Nutzen aus WhatsApp gezogen haben, können künftig auf WhatsApp Business zurückgreifen um rechtssicher WhatsApp Marketing zu betreiben. Aus Gründen der Seriosität ist es ohnehin nicht empfehlenswert, sich in rechtlichen Grauzonen zu bewegen. Sollten auch Sie WhatsApp als Marketing-Werkzeug nutzen, so sollten Sie sich bis zum 7. Dezember 2019 um eine Alternative bemühen.

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